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09.05.2022

Das fehlende Kapitel im Schulbuch

“Noch nie hat ein Mensch so geredet wie dieser Mann!” Joh. 7,46

Noch nie hat ein Mensch so geredet wie dieser Mann!         

"Diese Beurteilung wäre auch richtig gewesen, wenn Jesus über rein menschliche Dinge gesprochen hätte wie: Bildung, Kunst, Wissenschaft oder Philosophie. Er hätte den Menschen schon damals Erkenntnisse vermitteln können, zu denen sie später erst nach Jahrhunderten mühsamen Forschens  gelangten. Er hätte wissenschaftliche Zusammenhänge darlegen können, die selbst heutigen Forschern noch genügend Denkanstöße geben und wissenschaftliche Streitfragen klären würden. Doch ihm ging es nicht um Wissenschaft oder Kunst, auch nicht um abstrakte Theorien oder philosophische Lehrgebäude. Er wollte nicht menschliche Neugier befriedigen oder ehrgeizige Pläne vorantreiben. Ihm ging es vielmehr um Gotteserkenntnis und Charakterbildung.

Jesus wollte, daß die Menschen Gott aus erster Hand kennenlernten: anhand seiner Werke, seines Wortes und durch ihre persönliche Erfahrung" Erziehung 81f.

Diese Worte einer inspirierten Autorin könnten alleine schon Anlass genug für eine eigene "Abhandlung" sein, in der man den zugrundeliegenden Zusammenhängen nachgehen könnte. Aber genau das wäre dann eine klassische "Themenverfehlung" im Geiste des Gesagten.

Stellen wir uns nur einen Augenblick lang vor, wir würden eine Einladung bekommen, einen exklusiven Sportwagen Probe zu fahen und würden stattdessen innehalten und das Auto einfach nur bewundern, anfangen davon zu schwärmen und uns darin ergehen wie toll es konstruiert, wie genial sein Design und atemberaubend erst der Motor und seine Leistung ist.

Oder wie wäre es, wenn wir zu einem tollen Mittagessen eingeladen wären und uns ohne Ende ÜBER das Essen mitteilen würden, wie lecker es wohl schmecken müsste, welch erlesene Zutaten es hätte und wie genial erst die Zubereitung sein müsste, weil man davon schon gehört hätte. ....

Genau DAS machen viele Christen, wenn es um ihren Glauben geht: Sie ergehen sich in Überlegungen, die sie ÜBER ein Leben mit Jesus anstellen, anstelle einer Mitteilung darüber, wie die Gemeinschaft mit Gott IST!

Glücklicherweise gibt es bei der Fahrprüfung einen theoretischen UND einen praktischen Teil und ein Restaurant wird üblicherweise erst dann verlassen, wenn das Geschirr leer auf den Plätzen zurückbleibt. Viele Christen LEBEN ihr neues Leben nicht wirklich, sondern sinnieren in einer Tour darüber. Sie lassen die Gelegenheiten vertreichen, mit ihrem Gott zu REDEN, ihm ZUZUHÖREN und etwas TATSÄCHLICH mit ihm zu ERLEBEN, indem man sein Wissen über ihn und sein Wesen einfach auslebt und anwendet.

Diese Dinge stehen nicht in einem Schulbuch und NIEMAND kann sie uns beibringen, denn sie sind SELBSTGEMACHT. Wenn wir sie in ein Buch schreiben würden, wären sie nutzlos, es sei denn sie würden jemanden anden dazu anregen, eigene Erfahrungen zu machen.

In einer Schule können wir die VORAUSSETZUNGEN schaffen, dass ein Leben mit Gott gelingen kann. Wir können lernen, WAS es dazu braucht, WIE es geht und WO man es anwendet, aber schlussendlich muss JEDER den Hammer SELBER in die Hand nehmen und seine eigenen Nägel einschlagen.

Autor: bo