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27.09.2023

Gedenke …!

Besuch der Gedenkstätte Mauthausen

Mit diesen Worten beginnt das 4. Gebot des sog. „Dekalogs“, der Zehn Gebote und hebt sich dadurch allein schon durch seine anfängliche Formulierung von den anderen „Worten“ in diesem wichtigen Text ab. Neben den anderen Aufforderungen, etwas zu unterlassen oder eben zu tun, liest sich der Anfang des Sabbatgebots sehr entspannt und wirkt wie eine Oase inmitten der Stürme des Lebens: Lehn‘ dich zurück und wende deinen Blick ab von der Hektik und den nervenaufreibenden Tätigkeiten, die dir ständig neue Entscheidungen abverlangen und blick zurück auf das, was bis jetzt geschah, auf den Weg, auf den du bis hierher gekommen bist. Wohin haben uns unsere früheren Entscheidungen hingebracht, was ist die Ernte unserer Pläne und Geschäftigkeit? Können wir zufrieden auf die Furche zurückblicken, die wir bis jetzt hinter uns hergezogen haben? Gefallen uns die Früchte, die aus den Samen hervorgegangen sind, die wir hinter uns ausgestreut haben? Sind wir überhaupt in die richtige Richtung gelaufen, oder haben wir uns verlaufen und ist der Weg hinter uns ganz krumm und verworren? Das alles sollten wir natürlich machen während wir „innehalten“ und nicht in voller Fahrt während wir nach vorne streben. Deswegen ist ja das Sabbatgebot auch eine Aufforderung zur Ruhe, zum zeitweiligen „Aufhören“. Ein Innehalten zur Bestimmung der gegenwärtigen Position und der Möglichkeit sich gegebenenfalls neu zu orientieren, neu aufzustellen und die Richtung, in die man weitergehen möchte, beizubehalten oder neu zu bestimmen. Die „Erinnerung“ als Chance für die Zukunft, oder der Blick nach hinten als Befähigung für den Blick nach vorne. Im Falle des Sabbats heißt das eine „wöchentliche“, wiederkehrende (Neu)Ausrichtung auf die Quelle alles Denkens, alles Tuns, alles Seins: auf Gott, SEIN Denken, SEIN Tun, SEIN Wesen, das uns zu allem Guten in unserem Leben inspirieren soll.

 

Wenn im Gedenken denn nun solch ein gewaltiges Potential liegt, das uns auf unserem Lebensweg zugute kommen kann, ist es nur recht und billig, dass wir es in Hinblick auf wichtige Ereignisse und Dinge in der allgemeinen und persönlichen Geschichte auch tatsächlich tun und zwar so, wie es sich gebührt: Als stilles Innehalten, Betrachten und Nachdenken. Es kann dabei sehr helfen, wenn man eine Sache oder Ereignisse quasi „wieder-erlebt“, indem man damit verbundene Orte aufsucht, damit verknüpfte Gegenstände betrachtet oder an den Geschehnissen in Schrift, Bild und/oder Ton teilnimmt. Gewöhnlich tun wir das mit Dingen, die wir gern haben ohnehin freiwillig: Wir nehmen Souvenirs aus dem Urlaub mit, machen von allen schönen Momenten in unserem Leben Videos und Fotos und kaufen oder machen uns Dinge nach, die uns an früher Erlebtes erinnern. Da wird dann auch schon mal ein richtig tolles Essen nachgekocht oder ein Getränk erworben oder reproduziert, mit dem man etwas Unvergessliches verbindet. Bei den Unangenehmen Dingen sieht es schon etwas anders aus. Da verdrängen oder vergessen wir eher lieber. Für manche ist die Konfrontation mit negativen Erlebnissen oder Eindrücken (eher) schmerzhaft, schockierend oder einfach nur überraschend, aber für alle unbedingt notwendig, um alles richtig verarbeiten zu können. Aus diesem Grund muss man „von Zeit zu Zeit“ auch unangenehme Orte aufsuchen, um dort etwas zu „erleben“, das für die persönliche Entwicklung unabdingbar ist. Ziel ist auch ein adäquater Umgang mit den Dingen und eine eigene Meinung dazu. Ein Besuch in der Gedenkstätte Mauthausen, wie ihn die 7. Und 8. Klasse unserer Mittelschule dieses vergangene Schuljahr absolviert hat, kann genau so eine Gelegenheit sein, Dingen zu „begegnen“ und Ereignisse zu verstehen, die uns als Ausrichtung und Orientierung im Leben dienen können.

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Autor: bo

Bildnachweis: Arche Noah