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11.01.2023

Wie ein Edelstein!

Minerale, Kristalle und Edelsteine haben die Menschen seit jeher fasziniert. Was ist aber mit dem übrigen Schotter?

Tatsache ist ja, das JEDES noch so lumpige Steinchen in Wirklichkeit eine unstwerk und eine Besonderheit ist, denn jedes Gestein, jedes Mineral hat seinen eigenen spezifischen Aufbau, seine eigene Enstehungsgeschichte und sein einzigartiges Aussehen. Wenn man sich mit Gesteinen näher beschäftigt, wird man feststellen, dass es da keinen Ramsch oder Schrott gibt. Jede Gesteinsbildung wirft Fragen auf und kann eine ganz eigene "Geschichte" erzählen, die jedoch richtig gelesen werden muss.

Die Menschen haben es sich jedoch zur Gewohnheit gemacht, Steine nach ihrer Herkunft und ihrem Vorkommen zu kategorisieren und zu klassifizieren und natürlich spielt auch das Aussehen, der sog. "Eindruck", den man von einem bestimmten Stück hat, eine wihtige Rolle. So sind seltene und "schöne" Steine gleich mal von vornherein WERTVOLL, obwohl ja beides schon mal sehr willkürlich und subjektiv ist. Andere eher unscheinbare Teile beachtet man aber dann nicht wirklich, weil man nicht so viel damit anzufangen weiß, obwohl ihre Enstehungsgeschichte und ihre Struktur sehr spannend sein kann.

So stellt man sich dann auch manchmal die Frage, ob es da nicht auch Parallelen zu den Menschen gibt, die sehr oft gern als "besonders", "außergewöhnlich" oder gar "wertvoll" angesehen werden, die jedoch bloß so manchem äußerlichen oder willkurlichem Kriterium entsprechen, das man so festgelegt hat, was einem so bewundernswert erscheint. Wie viele Menschen sind durch Entbehrung und Leid oder andere "harte" Umgebungsbedingungen zu dem herangereift, was sie sind und haben besondere Charakterzüge entwickelt, die jedoch vielleicht nicht von allgemeinerem Interesse sind, weil ja heutzutage mehr zählt, wie reich, hübsch oder intelligent man ist und die damit logischerweise nicht so herausragen und auffallen. Sie gleichen damit wahrscheinlich eher einem wunderschönen  Amethysten, der still und verborgen in einer sog. "Druse" heranwächst und den man erst zu Gesicht bekommt, wenn der Stein also "bricht". Von außen meint man, es mit einem einfachen, langweiligen Brocken zu tun zu haben, aber wenn man das Ding mal hochhebt, gibt einem das unpassende Gewicht dann doch zu denken und der Kenner weiß dann schon, welche Überraschung ihn erwarten könnte.

Beim nächsten Gang durchs Museum sollte man vielleicht also mehr ein Auge dafür haben, WAS einen Stein eigentlich ausmacht und WIE er zu dem geworden ist, was er ist. Das würde viele Exemplare in der mineralologischen Sammlung um einiges interessanter machen. Ob man sich dieses Prinzip auch im Umgang mit Menschen zunutze machen könnte. Probieren wir das mal doch aus und lassen wir uns davon überraschen, ob wir mit unseren "langweiligen" und "farblosen" Zeitgenossen nicht dann doch ein sehr "faszinierendes" Auskommen erleben können.

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Autor: bo